Erste Sammlung: Französische Begriffe im Unterfränkischen

Le boeuf – dr Ochs, la vache – die Kuh, ferme la porte – mach´s Türle zu!

Redensart; unbekannter Verfasser

Aus dem Französischen stammen einige Wörter, die wir auch heutzutage noch benutzen. Meistens hört man folgende Ausdrücke und Redensarten von der älteren Generation:

  • Botschambr – Nachtopf – pot de chambre
  • in die Bredullie geraten – ausweglos, Dilema, Notlage – (être) bredouille (ohne Glück, leer ausgehen)
  • mach kee Fissimatenten! – mach kein Blödsinn! – visitez ma tente (ce soir): Besuch mich im Zelt (heute Nacht); Appel französischer Soldaten an deutsche Frauen während der napoleonischen Kriege/Besatzung
  • laff auf´m Trottoaar – lauf auf dem Bürgersteig – trottoir
  • i läich mi auf´s Schäslong – auf´s Sofa legen – chaise-longue (Stuhl)
  • Schose – Zeuch, Sache, Ding – chose
  • i ho malästr – mir ist nicht gut – malaise (Unbehagen, Unwohlsein)
  • dar wohnt wisawi – er wohnt gegenüber – vis-à-vis
  • gugg ä mol dann sei wisasche o – schau mal den sein Gesicht an – visage
  • die id ower schinant – sie schämt sich – gênant (lästig, hinderlich, peinlich, störend, unangenehm)

Sprachen im Dialekt

Von Kindesbeinen an habe ich ein Faible für Sprache in Wort und Schrift. Vor allem das Spektrum unterfränkischer Dialekte fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Am liebsten bringe ich Mundart auf die Bühne. Dabei stoße ich häufig auf „fremde“ Ausdrücke. Eigentlich sind sie gar nicht fremd, da wir sie schon lange benutzen, die Wörter und Redewendungen aber einen anderen sprachlichen Ursprung besitzen.

Ich freue mich, dazu viele Antworten auf diverse Spracheinflüsse zu recherchieren und zusammenzutragen. Beginnen werde ich mit Französisch. Es ist spannend zu ergründen, was sich hinter Begriffen wie „Fissimatenten“ oder „Boddschambr“ verbirgt. Ihr habt weitere Impulse und Anregungen? Nur her damit!

Natalie Dees
Pressereferentin der Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e. V. , freie Mitarbeiterin der Main-Post, Laiendarstellerin mit Herz und Blut im Jungen Theater Rieden e. V., Mitglied im Heimat- und Kulturverein Rieden, Managerin eines fünfköpfigen Familienunternehmens. Kommuniziert und netzwerkt gerne verbal und schriftlich.